[ANDROID] DB Navigator im Praxistest .. laahhm?


Das letzte Mal als ich den DB Navigator -damals noch DB Rail Navigator- nutzen musste war Ende 2010. Ich wollte seinerzeit von Berlin nach Köln und die App war gerade mal ein paar Monate auf dem Markt. Insgesamt eine zweckmäßiges kleine Applikation, was man ihr durchaus auch angesehen hat. Die App war optisch wahrlich kein Leckerbissen und design-technisch auch nicht wirklich rund. Andererseits funktionierte die Applikation einwandfrei und auch damals -ganz wichtig- gab es schon eine Anzeige über Verspätungen. Ich war von der App überzeugt.

Nun wollte ich Anfang des Jahres wieder mit der Bahn fahren und hab mir neben dem Ticket auch gleich die DB Navigator App gezogen. Auf den ersten Blick ist alles wieder an seinem gewohnten Platz. Abfahrtdatum, erweiterte Optionen, sowie Start- und Zieleingabe können -wie damals- auf dem Homescreen angewählt werden. Neu ist die Menüleiste am unteren Bildschirmrand, über welche die vier Grundfunktionen ausgewählt werden können, die da wären: a) Fahrplan, b) Standort, c) Favoriten und d) Abfahrten. Über den Menüpunkt b) können weitergehenden Serviceinformationen abgerufen werden, wie der Mietwagen/-fahhradservice der Deutschen Bahn oder eine Umgebungskarte (-> Google Maps). Unter c) können Strecken gespeichert, sowie Offline verfügbar gemacht werden.

Wie auch immer. Ich kannte die Namen meiner Start- und Zielbahnhöfe und konnte deshalb die ebenfalls implementierte GPS Ortung links liegen lassen. Nebenbei, ist es auch möglich den Bahnhof via Google Maps rauszusuchen -dafür müsste man dann natürlich die ungefähre Lage des jeweiligen Bahnhofes kennen. Alles fertig und ready to go? Nein, keineswegs. Erstmal checken ob sich die Bahn verspätet. An dieser Stelle möchte ich erstmal loswerden, dass ich bisher noch kaum Verspätungen hatte und durchaus von der generellen Pünktlichkeit überzeug bin! Überzeugt bin ich, Realitätsfremd aber nicht. Auch die pünklichste Bahn kann sich ja mal verspäten und dann wäre es nur ärgerlich am Bahnhof zu warten.

Seis drum. Den Unkenrufen diesmal nicht zum Trotz, hatte mein Zug doch tatsächlich 23 Minuten Verspätung. Jop, 23 Minuten. Damals wurde die Verspätung, soweit ich mich errinern kann, noch ziemlich grob dargestellt á la Verspätung <20 Minuten (bzw. war mein Maximum damals <5 Minuten). Find ich gut. Nicht so gut dagegen, der Vorgang eine Strecke Offline verfügbar zu machen. Dies ist für meinen Geschmack komplizierter gestaltet als es hätte sein müssen. Um nämlich eine Strecke Offline verfügbar zu machen, muss man diese erstmal in seine Favoriten aufnehmen, um sie anschließend dann erst „Offline verfügbar machen“ zu können. Letzteres erreicht man durch langes gedrückt-halten der favorisierten Strecke. Dann erscheint eine Meldung „Der Fahrplan steht in ca. 3 Minuten zur Verfügung“ und schlussendlich kann die Strecke dann heruntergeladen und über den Homescreen angewählt werden. *hach*

Der DB Navigator ist dank zahlreicher Implementierungen, sowie optischer Verbesserungen definitiv besser als sein Vorgänger und für Bahnreisende absolutes Pflichtprogramm. Die Bahn müsste eigentlich direkt am Fahrkartenautomaten, nebst Ticket, auch gleich noch den QR Code für die App mitausspucken. Übrigens konnte ich anhand der App quasi live miterleben wie der Zug während der Fahrt ein paar Minuten wieder gut machen konnte, sodass ich meinen Anschlusszug letztendlich auch noch locker erreichen konnte. Wie sagte Mehdorn schon 2008: „Eigentlich müssten wir dafür Lob bekommen.“ [quelle] Und auch wenn das angesprochene „Lob“ von damals nicht auf die App gemünzt war, bekommt ihr trotzdem nun welchen dafür. Habt ihr gut gemacht. Sers!