Sony SBH20: Erfahrungsbericht / Review zum neuen Stereo Bluetooth Headset von Sony


Moin, alle zusammen. Nun ist es also soweit, ich halte die rautenähnlich-geformte Schachtel des neuen Sony SBH20 in Händen. Eigentlich hätte nun ein Unboxing Video folgen sollen, da es aber so wenig auszupacken gab und das SBH20 rein äußerlich wenig spektakulär -wenn auch nicht langweilig- ist verzichte ich darauf und beschränke mich mehr auf Koppeln und Soundqualität und Kram.

Nichtsdestotrotz wurde die Schachtel nachdem sie mir in die Hände fiel, gleich in Hulk-Manier aufgerissen, sodass alle Teile mehr oder minder um mich herum lagen. Nur das SBH20 und die Kopfhörer waren noch an einer grünen Pappe befestigt. Abmachen war nicht schwer, sodass das SBH20 endgültig in meinen Griffeln landete. Das vorliegende Gerät erstrahlt dabei in schniekem weiß, ist aber auch in den Farben rosa, grün, orange und schwarz zu bekommen, wobei die Farbvarianten -mit Ausnahme der schwarzen- lediglich aus einer entsprechendend eingefärbten Front bestehen. Der restliche Korpus, ebenso wie die Kopfhörer sind in weiß gehalten. Wer also Wert auf Einheitlichkeit legt greift zur weißen oder schwarzen Variante. Wobei letztere Ausführung derzeit ziemlich schwer zu bekommen sein dürfte und der Grund war, dass dieses Review nun über ein weißes SBH20 handelt.

Aber, genug der Farbduselei. Was befindet sich in der Schachtel? Nun, zu dem obligatorischen Quickstarter Guide, gesellen sich ein kurios kurzes USB Kabel (ca. 16cm), ein Netzteil, ein paar Kopfhörer (MH755) und das SBH20 ansich. Damit haben wir alles beisamen, was es braucht um das Bluetooth Quadrat von Sony betreiben zu können. Nach der ersten Initialladung, welche laut Bedienungsanleitung 2,5 Stunden betragen soll, erleuchtet die LED in grün und wir können das Teil das erste mal starten bzw. mit einem anderen Gerät koppeln. Hierzu nehme ich testweise ein Android Tablet und ein Macbook Pro (OS X 10.8.3) her. Doch dazu unten mehr.

Verarbeitung & Äußerlichkeiten | Schnieke das Ding!
Das Sony SBH20 ist mit 33 x 33 mm nur geringfügig größer als ein aktueller iPod Shuffle und wenn es nach mir ginge sollte Apple eventuell in Erwägung ziehen sich beim Design des Shuffles an dem des SBH20 zu orientieren. Dieses ist nämlich absolut stimmig. Das Gerät liegt satt in der Hand und hinterlässt einen wertigen Eindruck, was vermutlich daran liegt, dass es einen Tick schwerer ist, als man im ersten Augenblick erwarten würde. Wobei hier kein falscher Eindruck entstehen soll. Das Ding wiegt gerade mal 12,3 Gramm und ist absolut transportabel. Dennoch hatte ich mit noch weniger gerechnet. Wie dem auch sei, wirkt der verarbeitete Kunststoff hochwertig und der Clip auf der Rückseite ist dankenswerter Weise aus Metall gefertigt und wirkt keineswegs fragil oder fummelig.

Apropos Clip. Dieser lässt sich um 360 Grad drehen, sodass die Anzeigen wie gewünscht ausgerichtet werden kann. Leider ist der Clip auch relativ stramm. Was einerseits sicherlich gut ist und hilft den SBH20 dort zu behalten wo man ihn hingesteckt hat. Andererseits dürfte man Probleme bekommen den SBH20 an seinen dicken Wollpullover zu klippen. Ein Standard T-Shirt (Fruit of the Loom, in meinem Fall) hat jedoch kein Problem mit der Aufnahme des Bluetooth Receivers.

Die Oberfläche des Sony SBH20 ist mit Ausnahme der Taste für Play/Pause/Anruf, welche durch eine glatte Oberfläche leicht abgesetzt ist, geriffelt und beherbergt lediglich die Tasten Vor und Zurück, sowie ein kleines, eingestanztes „N“. Dieses soll darauf hinweisen, dass man das SBH20 ja auch via NFC und noch einfacher mit dem Smartphone oder Tablet paaren könnte. Wer kein NFC Gerät hat wird es ziemlich egal sein, weshalb ich diesen Punkt geflissentlich überspringe und zurück zu den Tasten komme. Hierbei handelt es sich um echte Tasten, weshalb zumindest schonmal kein Sensortastengefrickel, wie etwa beim MW600, zu befürchten. ist Da machen auch die seitlich angebrachten Knöpfe und Schalter keine Ausnahme, welche jeweils eindeutig mit ihren Funktionen gekennzeichnet sind, sodass überhaupt kein Zweifel an der jeweiligen Funktion aufkommen dürfte. Kleiner Wermutstropfen ist die Micro-USB Abdeckung, welche zwar einwandfrei ihre Funktion erfüllt und pösen Staub davor abhält in den USB Port zu kriechen, aber leider etwas sehr friemelig abzubekommen ist und vermutlich erster Grund für eine Reperatur werden könnte. Ein über dem USB Anschluss angebrachter Schiebemechanismus wäre geiler gewesen. Ja, ich weiß. Kein Ponyhof und so. Sigh.

Verbindung & Einstellungen | Über Koppeln bis zu Bit Rate Versagern
Via Android Tablet klappt die Bluetooth Verbindung wunderbarstens. SBH20 und Bluetooth am Tablet aktivieren. Anschließend unter Einstellungen/ Bluetooth das SBH20 anwählen und fetsch. Die beiden verstehen sich, keine Frage und kaum verwunderlich, immerhin verdient Sony mit dem Androiden seine Brötchen. Etwas leicht kurioses ist mir beim Verbinden der Geräte dann doch noch aufgefallen, was auch beim Macbook der Fall war. So musste ich beim Paaren nicht wie angegeben die „Play/Pause/Anruf“-Taste des SBH20 gedrückt halten. Die Geräte entdeckten das SBH20 und die Verbindung stand. Normalerweise sollte man übrigens so das SBH20 mit dem anderen Gerät verbinden:

  1. Bluetooth auf Smartphone/ Tablet/ Notebook aktivieren
  2. SBH20 einschalten
  3. „Play/Pause/Anruf“-Taste gedrückt halten bis sich eine blaue LED bemerkbar macht
  4. Aus der Geräteliste das SBH20 auswählen
  5. Ggf. den Code 0000 eingeben.
  6. Kein Erfolg? Hier die vollständige Bedienungsanleitung des Sony SBH20

Anders am Macbook und OS X in Version 10.8.3. Das Koppeln ist zwar auch hier absolut Tutti und stellt kein Problem dar, doch hätte hier vermutlich der Pringles Lautsprecher bessere Dienste geleistet. Ach was. Sogar wenn ich die die Pringles Dose vage in die Richtung der Macbook Lautsprecher gehalten hätte und am anderen Ende der Pringles Dose gelauscht hätte, wäre das Ergebnis besser gewesen. Doch Moment! Warum ich an dieser Stelle vermeintlich etwas über die Soundqualität ablasse hat seinen Grund. So müssen am Mac selbst ein paar Parameter verändert werden, um die gewünschte Ausgabequalität zu erreichen. Es gibt nämlich ein Lösung, welche hier zu finden ist: MAC OS X Bluetooth Audio Qualität leider ungeil! Zwei einfache Möglichkeiten die Qualität der Soundausgabe zu verbessern. Zur eigentlichen Soundqualität dann unten mehr!

Klangqualität | Drum & Base vs. Blechtrommel
Folgende paar Zeilen stehen unter dem Vorbehalt reinster subjektiver Wahrnehmung. Als Vergleichswerte, ziehe ich die Standardübertragung via Kabel heran. Folgende Kopfhörer wurden verwendet: Sony MH755 (Lieferumfagn SBH20), Sennheiser CX 300 und Apple Ear Pods. Kurzum, an die verdrahtete Variante kommt das SBH20 nicht heran. Es klingt allgemein und im direkten Vergleich teilweise etwas dumpfer bzw. verwaschener. Teilweise ist der leicht verwaschene Klang auch Liedabhängig. So klingt „Can’t Stand Losing You“ z.B. leicht dumpfer als etwa „Talkin ‚Bout A Revolution“, obwohl beide eine Datenrate von 320kBit/s aufweisen und gleich codiert sind. Bestimmt gibts ne Trillionen Gründe, wieso, weshalb, warum. Mir fällt keiner, deshalb lasse ich den Satz hier einfach mal so stehen.

Das Grundrauschen hält sich in Grenzen ist aber teilweise und in ruhigeren Zwischenpassagen dennoch zu vernehmen. Hier kommt es sehr stark auf das *surprise, surprise* Ausgangsmaterial an. „All This Dancin‘ Around“ von Triggerfinger in 180 kBit/s rauscht wie Hulle, während „Earthquake“ von Labrinth in 320kBit/s auch in den ruhigeren Passagen Kontenanze *hust* Contenance bewahrt und nicht rauscht. Summa summarum, die Soundqualität der Stücke auf Smartphone oder Rechner sollten stimmen, dann freut sich auch das Bluetooth Dingy. Am besten ist vermutlich immernoch die Variante, die CD altmodisch zu kaufen und anschließend hochwertig (guter Codec vorausgesetzt) zu rippen.

Insgesamt überzeugt mich die Soundqualität dennoch. Ich habe weder die Klangwerte eines herkömmlich angeschlossenen Kopfhörers erwartet, noch habe ich Uber-Kopfhörer an das Bluetooth Receiverle angeschlossen. Dementsprechend lehne ich mich mal dezent aus dem Fenster und behaupte, dass die Audioqualität die aus dem SBH20 herauskommt für den Gelegenheitsnutzer, der eventuell sogar die beiliegenden MH755 verwendet absolut im grünen Bereich liegt. Alle Songs klingen erfreulich gut und ohne direkten Vergleich tritt schnell der Gewöhnungseffekt ein, weshalb dieses Quentchen mehr Qualität des Kabelkopfhörers schnell vergessen ist. Somit dürfte der Casual Nutzer, der das durchgängige Kabel weghaben möchte, sein Handy lieber im Rucksack verstaut oder sich auch mal ein/ zwei Schritte vom Notebook wegbewegen möchte zumindest mal einen Blick auf Sonys SBH20 werfen.

Vermutlich wird nochmal ein „Langzeit“-Bericht Langzeitbericht in zwei/drei/vier Wochen ein bis zwei Jahren folgen, mit Aussagen zum Akku et cetera. Stay tuned!

Der Langzeittestbericht ist hier zu finden: ♥ Fazit nach zwei Jahren – Sonys Bluetooth Headset SBH20 ist toll